Bereits seit vielen Jahren beschäftigt sich die Gemeinde Hart im Zillertal – wie die Pfarre Hart – mit der Erweiterung des Friedhofs. Nach einem ausgeschriebenen Architekturwettbewerb im Jahr 2016 wird dieses wichtige Projekt von DI Raimund Rainer nun endlich umgesetzt. Der Baustart erfolgte im September 2023.

Mit dem Neubau der Totenkapelle setzen wir ein lange geplantes Projekt nun endlich um!

Daniel Schweinberger, Bürgermeister
Foto (vlnr): Bmstr. DI (FH) Hannes John (Baumanagement), Dipl. Ing. Robert Susin und DI Raimund Rainer (beide Architekturbüro Raimund Rainer), Bürgermeister Daniel Schweinberger und Pfarrer Mag. Hans-Peter Prossegger

Die Friedhofserweiterung
Die Friedhofserweiterung erfolgt ausschließlich im Osten im Bereich des bestehenden Zufahrtsweges.

Die neuen Erdgräber werden zwischen dem bestehenden Platz vor der Aufbahrungshalle und dem neugeschaffenen Platz vor dem Kriegerdenkmal eingespannt – der Weg dazwischen öffnet sich räumlich zu den jeweiligen Plätzen.

Die Urnen werden nunmehr am neuen Platz im Norden sowie am Platz vor der Totenkapelle situiert. Der Niveauunterschied zum östlich angrenzenden steilen Hang wird natürlich im Verhältnis 2/3 geböscht.

Der Kirchzugang im Norden bleibt unverändert erhalten, die provisorischen bestehenden Urnengräber werden entfernt, die Urnen in die neugeschaffenen Nischen umgebettet.

Sitzplatz, Baum, Brunnen
Beide Plätze werden mit Wasserstellen und Sitzbänken gestaltet, der Platz vor dem Kriegerdenkmal erhält zusätzlich einen Baum.

Die Urnenwände
Die Urnenwände sowie die neue Friedhofsmauer werden in Sichtbeton gestaltet. Vor die Urnennische wird ein vorstehender Messingrahmen montiert; in diesen wird eine individuell gestaltete Grabplatte geschraubt.

Dieser Rahmen kann Kerzen, Trauerutensilien etc. aufnehmen; zudem erhält jede Wandurne am Boden eine kleine Fläche zur individuellen Bepflanzung-Gestaltung, abgetrennt vom Weg und voneinander mittels Stahlplatten.
Die in zwei Ebenen angeordneten Urnen der ostseitigen Urnenwand sind versetzt angeordnet; so wird auch hier jeder Urne eine kleine Erdfläche für Grabpflanzen zugeordnet

Die Erdgräber
Werden vom Weg und voneinander mittels Stahlbändern abgetrennt. Der Grabstein/das Grabkreuz kann direkt an die
Friedhofsmauer montiert werden. Die derzeit übliche Gestaltung der Gräber – Grabeinfassung und ein kopfseitiger erhöhter Sockel, darauf ein Metallkreuz – soll weiter beibehalten werden.

Barrierefreie Erreichbarkeit und Stellplätze
Durch die neue Friedhofsgestaltung wird der Platz vor der Totenkapelle im Süden Teil des Friedhofes. Das Platzangebot vor der Totenkapelle als auch vor dem Widum wird vergrößert.

Um die PKW Erschließung des Friedhofes zu verbessern (barrierefreie Erreichbarkeit) werden 7 Stellplätze samt Lager, Müllabwurfplatz und barrierefreiem WC geschaffen. Diese Stellplätze können für Friedhofsbesucher, Widum und Messnerhaus genutzt werden. Dies erfordert den Abbruch der alten Totenkapelle samt den schwer nutzbaren Nebenräumen.

Die Totenkapelle
Die Totenkapelle im Süden wird neu errichtet, um eine durchgängige Gestaltung des Friedhofes mit einer der sakralen Bedeutung angemessenen Totenkapellengestaltung UND eine funktionelle Verbesserung der Nebenräume zu erhalten.
Die Totenkapelle kann würdig mystisch natürlich belichtet werden, die Drehung der Kapelle verbindet diese einerseits mit der Kirche und Vorplatz, andererseits mit der Landschaft – der Blick geht gerichtet nach oben in die wunderbare Landschaft, und darüber hinaus, wohin auch immer, jedenfalls in den Himmel.

Die Kapelle entwickelt sich aus der Friedhofsarchitektur und wird Teil der umfassenden Mauern. Der architektonisch gewollten Hochpunkt wird als Fahnenlager verwendet, bergseitig wird ein Müllabwurf in die Wand integriert. Die gewählte Form mit einer niederen Traufhöhe nach Süden zum Messnerhaus hin wertet die Erd- und Obergeschossräumlichkeiten dieses Hauses auf.


Architekt DI Raimund Rainer

geb. 1956 in Schwaz

1971-1976 HTL für Hochbau Innsbruck, Matura 1976 mit Auszeichnung
1976-1984 TU Innsbruck
1980-1981 Auslandsstudium Techn. Hochschule Delft und Technion Haifa
seit 1984 eigenes Büro